Physik und Metaphysik

Dank der Fortschritte in der Physik wird es immer enger für jede Sorte Metaphysik. Metaphysische Positionen können ebenso stur und unprüfbar verfochten wie angefochten werden. Das haben sie naturwissenschaftlichen Forschungsständen "voraus" oder – wie ich weniger ehrerbietig sagen möchte – das ist ihr mentales Elend. Gläubige von geheimnisvollen Phänomenen findet man jederzeit zuhauf. In dieser Beziehung wird es für Metaphysik freilich nicht eng.

Wissenschaft braucht fortwährend Krisen und zeitweilige "Sackgassen", um voranzukommen, während metaphysische Glaubenssysteme eins ums andere früher oder später nur noch in Hokuspokus-Reservaten ihr allerdings oft zähes "Wiedergänger"-Dasein fristen. Wissenschaft kommt nicht von Wissen, sondern von Nichtwissen, gegen das Behelfslösungen gefunden werden. Dieses Maß von Bescheidenheit will Metaphysikern kaum in den Kopf.

Wissenschaft ist wie Leben, beide kennen Höhen und Tiefen. Deshalb muss man weder das eine noch die andere auf die Müllhalde werfen. Nur die metaphysischen Systeme bestehen aufs Zerbrechen hin.
Mir gefällt es, als wissenschaftlicher Laie das wissenschaftliche Suchen so gut es geht zu begleiten und es mit Glauben und Metaphysik nicht mehr so zu haben, wie das viel zu lange in meinem Leben der Fall gewesen ist.

Die Auslegung großartiger Philosophen (und "Metaphysiker") von der griechischen Antike bis in die Gegenwart bleibt mir über den naturwissenschaftlichen Bezug hinaus eine mehr als gelegentliche Übung, auf die ich mich immer wieder gern konzentriere – um einer eigenen "Theorie" willen, wie wenig 'spruchreif' die auch geraten mag.

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