Nicht wissen können

In seiner individuellen wie kulturellen Kindheit mag der Mensch ein besonderes Augenmerk für schützende Mächte haben. Doch schon früh kommt es zum Sehen von dualistischen Wesenszügen der Wirklichkeit, des Nebeneinanders von Wesen und Unwesen, Heil und Unheil. Folgerichtig wetteifern sodann die Sehweisen um die Deutungshoheit – unter entsprechenden Umständen bis aufs Messer. Heute noch. Lieber als mit all diesem konfliktträchtigen Herumgedeute beschäftige ich mich daher mit der metaphysisch zurückhaltenden empirischen Wissenschaft und lasse mit ihr zusammen der Weisheit letzten Schluss noch für unbestimmte Zeit auf sich beruhen. In der tiefen Ungewissheit sehe ich eine Herausforderung, die dem Menschenwesen durchaus gebührt und es zu immer weiterer Entfaltung bringt.

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