"Verwechselt mich ... nicht!"

Die Zufälligkeiten im Leben Friedrich Nietzsches ließen ihn eine Ausnahmeerscheinung sein, wiederholt auf einsamen geistigen Höhenflügen, abwechselnd damit in mehrerlei geistigen Umnachtungen (Wagnerianismus ... Liebesleid ... Progressive Paralyse). Dies musste dazu führen, dass, wer Nietzsche liest, ihn leicht mit Nietzsche verwechselt. So weit mein erstes Fazit gegen Ende der Lektüre von Christian Niemeyers "Nietzsche"-Buch ("Werk und Wirkung eines freien Geistes"), wonach ich gut beraten bin, wenn ich den 'mittleren' Werken – "Menschliches, Allzumenschliches", "Morgenröte" und "Die fröhliche Wissenschaft" – die vornehmliche Aufmerksamkeit widme. Denn in denen komme die europäische Aufklärung noch einmal einen bedeutenden Schritt weiter.