Göttliches bleibt Erfindung

In vergangenen Zeiten wurden göttliche Wesen mythologisch fingiert, in kommenden Zeiten werden sie technologisch generiert. Zweierlei "-logien" (Mythologie, Technologie) stellen sich somit einer Frage, die als die Frage nach dem Sinn, das heißt dem Logos, des Lebens die Zeiten überdauert. Dabei genießen die mythischen Gottheiten – trotz Aufklärung – im Vergleich zu den technischen nach wie vor ein größeres Zutrauen bei den Menschen. Noch so frei ersonnene Wundergeschichten tun "der Seele" wohler und erscheinen daher sinnvoller als noch so phantastische Erzeugnisse, zu denen eine künftige Ingenieurskunst imstande sein mag. Das könnte sich ändern, wenn der Zugang zur Kulturen übergreifenden Mathematik bzw. theoretischen Physik im Bildungswesen einmal hinlänglich weit offen für alle Menschen wäre und sich die philosophische "Liebe zur Weisheit" universell aus ihrem unverständigen Stadium herausentwickelte. In naher Zukunft bereits könnte das realistisch erscheinen, dürfte doch in der 4.0-Industriegesellschaft der besagte Bildungsbedarf kontinuierlich anwachsen und im Zuge dessen auch eine vermehrte Besinnung auf das Mathematische samt Schätzung seiner Schönheit damit einhergehen. Mir persönlich als wissenschaftlichem Dilettanten macht es da die klassische Musik, besonders die von Hegels Jahrgangsgenossen Beethoven, leicht. Die hilft mir nämlich sehr dabei, dass zumindest auf diese Art angewandte Mathematik Hochgenuss bereiten kann.

Datenschutzerklärung