Warum kein Freimaurer

"Freimaurer sind Leute mit Allüren. Sie wollen sich von der Masse abheben und lassen sich dazu in Sonderstellungen einweihen, wodurch sie zugleich ein elitäres Wir-Gefühl miteinander teilen. Im Grunde geschieht mit und bei ihnen dasselbe wie in jeder Clique, Sekte oder Fan-Gemeinde: man gehört irgendwo dazu, wo man fest zusammenhält. Die eigene Individualität wird dabei derart in die Pflicht genommen, dass man sie gar nicht mehr 'eigensinniger' ausprobieren will – wie das bei 'leutseligen' Leuten eben so ist."

Etwa so äußerte sich ein guter Freund, nachdem ich ihm von meiner Annäherung an die Freimauerei erzählt und er wenig später zusammen mit mir den Dokumentarfilm "Die Erben der Templer" auf Arte angeschaut hatte. Mir ist seitdem nach und nach klarer geworden, dass ich keiner Sorte von Glaubens- und Kultgemeinschaft (mehr) angehören und insbesondere vom "Regen" der katholischen Kirche nicht in die "Traufe" eines nächstbesten 'Bundes fürs Leben' kommen möchte. Mit den Unbequemlichkeiten, aber auch Annehmlichkeiten eines vagabundierenden Einzelgängertums ist mir dann doch, wie sich immer wieder gezeigt hat, am wohlsten in meiner Haut und am beschwingtesten in meinem Kopf.

Vielleicht noch pointierter gesagt: Auf meiner Suche nach einer geistigen Heimat habe ich die Freimaurerei ernsthaft in Betracht gezogen, näher besehen mir jedoch aus dem Kopf geschlagen, weil man es dort auf einen gedanklichen Neutralismus absieht, der die Geselligkeit befördern mag, den ich aber geisttötend finde.